Einen ersten Digitalisierungsschub erlebte unsere Schule im Jahr 2017, als unser neues Schulhaus eingeweiht wurde. Neben einem Computerraum wurden auch alle Klassenräume mit Dokumentenkameras, Beamern, Lehrerlaptops undSmartboardsausgestattet, wir bekamen WLAN sowie Laptops für die Schüler. Das Kollegium wurde im Rahmen der schulinternen sowie -externen Fortbildungen auf den neusten Stand gebracht. Inspiriert durch die neuen digitalen Möglichkeiten wurde einiges ausprobiert und in den Unterricht integriert:

 

  • Es wurde eine jahrgangsübergreifende Fortbildung „Programmieren“ für Kinder sowie im Anschluss ein Projekt „Robotik in der Grundschule“ durchgeführt.
  • Die Lehrer:innen nutzen unter anderem digitale Feedbackmethoden in ihrem Unterricht oder Spiele wie kahoot, um Gelerntes zu festigen oder noch einmal zu überprüfen.
  • Die Klassen nutzen  Plickers und Forms zur Entscheidungsfindung – z.B. im Klassenrat oder auch zwecks Abfrage in den Fächern.
  • Im Rahmen des Ganztages fand wöchentlich eine Roboter-Arbeitsgemeinschaft statt. 
  • Von engagierten und experimentierfreudigen Kolleg:innen wurde ein Arbeitskreis „Digitale Unterrichtsentwicklung“ ins Leben gerufen, zu dem schulübergreifend interessierte Kolleg:innen aus ganz Nürnberg zum Austausch mehrmals pro Schuljahr zusammenkommen. Im Rahmen des Arbeitskreises werden Impulse, Ideen sowie Tools und Konzepte vorgestellt und/oder gemeinsam erprobt. 
  • Durch die Kooperation mit Lehramtsseminaren und dem Prüfungsamt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg erreichen die Impulse auch die erste und zweite Lehrerausbildungsphase. Außerdem stellen bei den Seminarbesuchen nicht nur die Lehrer:innen sowie Praktikant:innen, sondern auch die Schüler:innen die Anwendungen und Programme stolz vor.  

 

Aufgrund der Coronapandemie und Schulschließungen im Frühjahr 2020 kam der zweite Digitalisierungsschub, der noch tiefgreifender und umfassender war, was die Unterrichtsentwicklung und -organisation anging:

  • Dank der Möglichkeit, die nun zur Verfügung gestellten I-Pads auszuleihen, konnten beinahe alle Schüler am Distanzunterricht aktiv teilnehmen.
  • Die Stadt Nürnberg stellte sowohl allen Schüler:innen als auch Lehrkräften einen Microsoft 365 Edu-Zugang zur Verfügung. So konnten problemlos Videokonferenzen per Microsoft Teams durchgeführt werden. Sowohl Konferenzen im Gesamtkollegium als auch Jahrgangsstufen-Treffen, Unterricht, Elterngespräche, Elternbeiratssitzungen, Förderangebote und mehr konnten digital stattfinden.
  • Die Wochenpläne wurden mit Hilfe von Padlets erstellt. Dabei wurden sie nicht als „PDF-Schleuder“ genutzt, sondern mit selbstgedrehten Lernvideos bzw. selbsterstellten Aufgaben (z.B. mit LearningApps) den Schülern zur Verfügung gestellt. Auch die Schüler hatten hier die Möglichkeit zum Austausch und stellten sich teilweise selbst, angelehnt an die Aufgaben der Lehrkräfte, gegenseitig kleine Aufgaben (z.B. Zuhörfragen zu Logo-Kindernachrichten, selbsterfundene Sachaufgaben…). Dies geschah meist über Fotos der analog erstellten Materialien oder per Textnachrichten. Über die Chat-Funktion und in den höheren Klassen auch die teamsintegrierte Aufgabenfunktion konnten Arbeitsergebnisse auch während des Homeschoolings nach kurzer Eingewöhnungsphase in vielen Klassen ziemlich reibungslos eingereicht werden. Feedback gab es über mehrere Kanäle (Sprachnachrichten, digitale Ergänzungen in den eingereichten Arbeiten etc.).
  • Auch in Kunst erprobten wir neue kreative Möglichkeiten. So malten und zeichneten die Deutschlernklasse digital mit Autocad Sketchbook und präsentierte die Ergebnisse an der interaktiven Tafel.
  • Einige Klassen der 1. und 2. Jahrgangsstufen programmierten in Scratch Junior. Ausgewählte dritte und vierte Klassen lernten das Programmieren in Scratch und entwickelten kleine Animationen und einfache Spiele.
  • Eine vierte Klasse beschäftigte sich intensiv mit der Programmierung des Lernroboters Thymio. Im darauffolgenden Schuljahr hatte fast jede dritte und vierte Klasse vier „Thymio-Stunden“. Im Mediencurriculum der Schule ist die Einführung von Scratch und die Robotik fest verankert. Leider hat die Corona-Krise das Projekt unterbrochen, da z.B. keine Gruppen- und Partnerarbeiten mehr möglich waren.
  • Im Rahmen der Ganztagsklassen gab es eine jahrgangsübergreifende Robotik AG, die leider ebenfalls zum Halbjahr der Corona-Krise zum Opfer fiel.
  • Seit Einführung des Biber-Wettbewerbs nimmt die Schule jährlich erfolgreich am „kleinen Bruder“ des Bundeswettbewerbs Informatik teil und gehört deutschlandweit zu den Grundschulen mit den verhältnismäßig höchsten Teilnehmerzahlen.
  • In den vierten Klassen wurde damit begonnen, Power Point als Präsentationsmittel für Referate einzusetzen. Seit Einführung der iPads gibt es die Möglichkeit, kindgerechtere Apps wie etwa BookCreator einzusetzen.
  • Recherchen im Internet für Referate im Fach HSU fanden mit Hilfe der Kindersuchmaschinen fragfinn.de oder blinde-kuh.de statt.
  • Wortschatzarbeit erfolgte in den Fächern Englisch und Deutsch als Zweitsprache mit Online-Wörterbüchern.
  • YouTube-Videos wurden im datenschutzkonformen Rahmen im Englisch- und Musikunterricht eingesetzt. In Englisch ergab sich die Möglichkeit, „native speaker“ anzuhören, die die im Unterricht behandelten songs, chants und picture books vortrugen. In Musik konnte man im Rahmen der Instrumentenkunde, beim Einsatz von Bodypercussion und im Bereich „Komponisten und ihre Zeit“ viele kindgerechte Videos ergänzend einsetzen.  

 

Es ist uns wichtig, die neu entdeckten und erprobten Kollaborations- und Kommunikationsmöglichkeiten auch nach dem Lockdown beizubehalten, da die sich daraus ergebende Vorteile auf der Hand liegen:   

  • So finden einige Konferenzen und Teamsitzungen weiterhin per Videokonferenzen statt, was vor allem für die Kollegen:innen von Vorteil ist, die an dem Tag nicht an der Schule sind und deren Präsenzteilnahme aus organisatorischen Gründen erschwert bzw. nicht möglich wäre.
  • Da unsere Schule aus zwei Schulhäusern besteht, die etwa 20 Minuten Fußmarsch voneinander entfernt liegen, erleichtern die digitalen Kommunikationsmöglichkeiten per Messenger einige weitere Absprachen.
  • Teams wird weiterhin zur kollaborativen Unterrichtsvorbereitung und zum Dateienaustausch genutzt.
  • Im Rahmen des Ganztages wird wöchentlich eine „Medien AG“ angeboten, in der jahrgangsübergreifend, kreativ und kollaborativ mit Scratch & IMovie gearbeitet wird.
  • Die I-Padkoffer dürfen auch im Rahmen des „normalen“ Regelunterricht genutzt werden, um den zeitraubenden Gang zum Computerraum zu ersparen, z.B. zur Recherche für Referate oder zum Nachschlagen unbekannter Begriffe durch die DaZ-Kinder zwecks Wortschatzerweiterung.
  • Um eine bessere Übersicht über die zahlreichen Termine in beiden Schulhäusern zu behalten, wurde ein Outlook-Kalender eingerichtet.
  • Eine intelligente App namens SchoolFox soll neben dem Outlook-Kalender und Teams eine weitere Entlastung für die Verwaltung und Elternarbeit schaffen: So können damit die Abwesenheiten digital gemeldet werden, Elternbriefe (mit Unterschriftbestätigungsfunktion!) und kurze Nachrichten an die Eltern verschickt, Elternabende organisiert, Geld eingesammelt werden etc.

 

Mit geballter Kompetenz und Tatendrang in den Bereichen Robotik & Programmierung, DaZ & Sprachbewusstheit, Inklusion & Mitbestimmung, sowie mit Hilfe von einer “digitalen Brücke” schafft es die Gretel-Bergmann-Grundschule in Nürnberg ein Gemeinschaftsgefühl & eine gemeinsame Vision auf dem Weg zu einer Kultur der Digitalität in ihrer Schulfamilie zu erwecken und möchte sie aufrechterhalten. Daher bewerben wir uns aktuell um eine Förderung „Schule in der digitalen Welt“ von Stifterverband und Heinz Nixdorf Stiftung, um durch die Unterstützung von einem Netzwerk weitere seblstgesteuerte Schulentwicklungsprozesse und Rahmenbedingungen für ein zeitgemäßes Lehren und Lernen zu schaffen.